Druckregler Hinterachse

[Mille Miglia]

Mal sehen was der Erklärbär dazu sagt. Mille Huhu.......

Da hat man einmal was zu tun, bei dem kein PC in der Nähe ist und schon wird man hier vermisst!  

Erst mal zum Wichtigsten:
Ja, es kann sein, dass bei dir ein Druckregler spinnt. Die Dinger gehen selten kaputt, aber es kann durchaus vorkommen, dass sie festgammeln. Bei Opel hab ich die schon reihenweise ersetzt, weil ein Hinterrad bei der kleinsten Bremsung voll blockiert. Da hast du also Glück gehabt!  



So, jetzt der "Erklärbär"
Es gibt eigentlich 3 Versionen bei der b:
1. Fahrzeuge ohne ABS
Die haben zwei lastabhängige Bremskraftregler an der Hinterachse (die mit den Hebeln und Federn). Der Bremsdruck der Hinterräder wird hier je nach Ausfederung der Hinterachse stufenlos verändert.
2. Fahrzeuge mit ABS Bosch 2SH (bis 03/97)
Da wurden an der Hinterachse zwei Bremsdruckregler verbaut. Sie verhindern, daß bei einer Vollbremsung die Hinterräder blockieren, wenn die Last sich auf die Vorderräder verlagert. Bis zu einem Druck von 30 kg/cm² entspricht der Ausgangsdruck dem Eingangsdruck, darüber liegt die Reduzierung des Drucks im hinteren Bremskreis im Verhältnis 0,25 pro Rad. Also ein Druckanstieg bis zu einer bestimmten Grenze, ab da wird der Bremsdruck heruntergeregelt.
Bei beiden Versionen sind zwei Regler notwendig, weil die zwei Bremskreise diagonal aufgeteilt sind.
3. Fahrzeuge mit ABS Bosch 5.3 (ab 03/97)
Hier ist nun ins ABS eine elektronische Bremskraftverteilung EBD (Electronic Brake-force Distribution) integriert, weshalb an der Hinterachse keine Druckregler mehr notwendig sind. Die Elektronik regelt den Bremsdruck der Hinterräder immer nahe an die Ideallinie. Beim herkömmlichen Druckregler ist die Kurve weit davon entfernt um ein Überbremsen zu verhindern.

Alles klar?  

[ubohli]

Aha, danke Mille.

Also kann ich ohne Bedenken diese hier verbauen >>>klick<<<

Die kosten bei Kfzteile24 nämlich nur 21€, dann noch die Stahlflexleitungen und frische Bremsflüssigkeit, dann müsste alles wieder Top sein.

Gruß & Danke
Uli

[Mille Miglia]

Ja, das sollte funktionieren. Bei der Firma kaufe ich auch viele Teile ein.
Stahlflexleitungen sind bei mir auch auf der Wunschliste, muss nur mein sparschwein noch ne Weile füttern.

[JP]

Aha.. .wieder was dazugelernt... ich hab mich schon gewundert warum ich diese Regler noch nie gesehen habe... aber ich hab ja auch die letzte ABS-Version 

[D]

2. Fahrzeuge mit ABS Bosch 2SH (bis 03/97)
Da wurden an der Hinterachse zwei Bremsdruckregler verbaut. Sie verhindern, daß bei einer Vollbremsung die Hinterräder blockieren, wenn die Last sich auf die Vorderräder verlagert. Bis zu einem Druck von 30 kg/cm² entspricht der Ausgangsdruck dem Eingangsdruck, darüber liegt die Reduzierung des Drucks im hinteren Bremskreis im Verhältnis 0,25 pro Rad. Also ein Druckanstieg bis zu einer bestimmten Grenze, ab da wird der Bremsdruck heruntergeregelt.
Bei beiden Versionen sind zwei Regler notwendig, weil die zwei Bremskreise diagonal aufgeteilt sind.

Alles klar?  

Hallo Mille,
danke für die Erklärung - aber tatsächlich ergibt das überhaupt keinen Sinn!
Denn ein ABS heißt ABS, weil's ein Anti-Blockier-System ist. Und jedes ABS regelt bei einer Vollbremsung jedes Rad einzeln bis zur Schlupfgrenze - da ist jede Art Regelventil überflüssig.

Ich könnte mir bestenfalls vorstellen, daß diese Regelventile den Bremsdruck an der Hinterachse deshalb reduzieren, um die Beanspruchung der hinteren Bremsen gegenüber den vorderen, belastbareren Bremsen zu verringern.
Damit sie z.B. weniger schnell verschleißt, oder bei hartem Einsatz die nicht innenbelüfteten Bremsscheiben weniger thermischen Streß haben.

Beste Grüße
Dieter

[Bernie]

......aber tatsächlich ergibt das überhaupt keinen Sinn!
Denn ein ABS heißt ABS, weil's ein Anti-Blockier-System ist. Und jedes ABS regelt bei einer Vollbremsung jedes Rad einzeln bis zur Schlupfgrenze - da ist jede Art Regelventil überflüssig.

Hallo Dieter,

es gibt aber auch ein Leben unterhalb des ABS-Regelbereichs. 
Und auch dort kann es sinnvoll sein, die Bremskraft an der Hinterachse zu variieren.

Bei niedrigen Reibwerten zur Fahrbahn (Schnee, Eis...) hat man kaum dynamische Achslastveränderungen. Also kann man mit allen Rädern etwa gleich viel Bremskraft übertragen und es verkürzt den Bremsweg, das zu tun.
Bei hohen Reibwerten (Trockenheit) sieht das anders aus und das ABS müsste sehr früh ausschließlich an der Hinterache eingreifen, um ein Überbremsen zu verhindern. Gerade bei scharfem einlenken in eine Kurve auf der Bremse würdest Du das nicht wirklich mögen. 

[Lexikon]

Mit freundlciher Unterstützung des Erklärbärs habe ich das Thema mal im Lexikon aktualisiert, so müßte es jetzt passen:

barchetta-Lexikon: Bremsen

[D]

Hallo Dieter,

es gibt aber auch ein Leben unterhalb des ABS-Regelbereichs. 
Und auch dort kann es sinnvoll sein, die Bremskraft an der Hinterachse zu variieren.

Bei niedrigen Reibwerten zur Fahrbahn (Schnee, Eis...) hat man kaum dynamische Achslastveränderungen. Also kann man mit allen Rädern etwa gleich viel Bremskraft übertragen und es verkürzt den Bremsweg, das zu tun.
Bei hohen Reibwerten (Trockenheit) sieht das anders aus und das ABS müsste sehr früh ausschließlich an der Hinterache eingreifen, um ein Überbremsen zu verhindern. Gerade bei scharfem einlenken in eine Kurve auf der Bremse würdest Du das nicht wirklich mögen. 

Hallo Bernie,
die Bremskraftverteilung von Vorder- zu Hinterachse geschieht durch unterschiedliche hydraulische Übersetzungen, Bremsbelaggrößen und -reibwerte sowie häufig durch unterschiedliche Bremsscheibendurchmesser.
Den Rest erledigt ABS, so daß jede weitere Regelung überflüssig ist.
Was offenbar auch Fiat erkannt - und die Regler schließlich weggelassen hat.


Beste Grüße
Dieter

[D]

Mit freundlciher Unterstützung des Erklärbärs habe ich das Thema mal im Lexikon aktualisiert, so müßte es jetzt passen:

barchetta-Lexikon: Bremsen

Hallo Heiko,
irgendwie ergibt das keinen Sinn - auch die erste ABS-Version verhinderte elektronisch geregelt ein Blockieren der Räder, sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse.
Damit hat der Regler definitiv nichts zu tun!

Was er bewirkt: Er verlagert bei steigendem Bremsdruck die Bremsbalance in Richting Vorderachse. Nicht mehr und nicht weniger.


Beste Grüße
Dieter

[Bernie]

Hallo Bernie,
die Bremskraftverteilung von Vorder- zu Hinterachse geschieht durch unterschiedliche hydraulische Übersetzungen, Bremsbelaggrößen und -reibwerte sowie häufig durch unterschiedliche Bremsscheibendurchmesser.

Hallo Dieter,

selbstverständlich wird das so gemacht.
Und es stellt sich genau ein unveränderliches Setup ein.
Da die Randbedingungen aber variabel sind, wären mehrere verschiedene Abstimmungen je nach Umgebungsbedigungen durchaus wünschenswert.
Du als Racer kennst doch die angenehmen Seiten einer verstellbaren Bremsbalance.....

Den Rest erledigt ABS, so daß jede weitere Regelung überflüssig ist.
Was offenbar auch Fiat erkannt - und die Regler schließlich weggelassen hat.

Ähmmm, nein..... nicht so ganz.

Was er bewirkt: Er verlagert bei steigendem Bremsdruck die Bremsbalance in Richting Vorderachse. Nicht mehr und nicht weniger.

Korrekt. Und das tut er bereits, bevor die Hinterräder blockieren und das ABS eingreifen muß.
In der neuen ABS Generation ist diese Funktion mit im ABS integriert, beim alten nicht. Daher ist's extern über besagten Druckregler gelöst.